Alles, was du über Haarausfall bei Hunden wissen solltest
Marina G. Tierärztin"Haarausfall kann, abgesehen von saisonalem Haarausfall, der keine kahlen Stellen hervorruft, durch viele Dinge verursacht werden. Dein Tierarzt ist dein wichtigster Verbündeter bei der Suche nach der Ursache und der am besten geeigneten Behandlung".
Haarausfall, der auch als “Alopezie” bezeichnet wird, ist ein häufiges Problem bei Hunden, das durch eine Reihe von Hauterkrankungen, aber auch anderen Krankheiten verursacht werden kann.
Je nach zugrunde liegender Ursache kann sich der Haarausfall in unterschiedlichen Mustern zeigen und wird oft von anderen Hautveränderungen wie trockener Haut, Entzündungen und Infektionen begleitet.
Wenn du bei deinem Hund kahle Hautstellen oder eine andere Art von Hautverletzung bemerkst, solltest du nicht zögern und einen Tierarzt aufzusuchen.
Wie kannst du feststellen, ob dein Hund Haare verliert?
Wenn du feststellst, dass das Fell deines Hundes, das vorher glänzend und dicht war, jetzt dünn und spärlich aussieht, kann es sein, dass dein Hund ein gesundheitliches Problem hat, das zu übermäßigem Haarausfall führt.
Je nach Ursache, muss der Haarausfall nicht immer den gesamten Körper betreffen, sondern kann sich auch auf eine bestimmte Körperstelle deines Hundes beschränken.
Allerdings gibt es Jahreszeiten, in denen einige Hunde mehr Haare verlieren als andere. Dies geschieht in der Regel im Frühjahr und im Herbst, kann aber je nach Umgebung deines Hundes unterschiedlich sein. Dieser Haarausfall ist Teil des natürlichen Haarwachstumszyklus von Hunden. Er sollte jedoch nicht zu kahlen Stellen auf der Haut deines Hundes führen.
Was verursacht Haarausfall bei Hunden?
In der Regel gibt es zwei Arten von Problemen, die zu Haarausfall führen können - Probleme, die Juckreiz verursachen (Pruritus), und Probleme auf der Ebene der Haarfollikel bzw. solche, die das Haarwachstum beeinträchtigen.
Bei juckenden Erkrankungen ist der Haarausfall eine Folge von Selbstverletzungen (Kratzen, Reiben, Beißen und Knabbern). Wenn dein Hund Juckreiz hat, findest du in der Regel Verletzungen auf seiner Haut, einschließlich Rötungen, Wunden, Schorf und Infektionen.
Probleme auf der Ebene der Haarfollikel oder des Haarwachstums führen zu echtem krankhaftem Haarausfall („Alopezie“), da der Haarausfall nicht auf ein Trauma zurückzuführen ist.
Es ist sehr wichtig, herauszufinden, ob dein Hund Juckreiz verspürt oder nicht, da dies die Diagnose beeinflusst.
Juckreiz
Häufige Ursachen für Juckreiz bei Hunden sind:
Ektoparasiten (äußere Parasiten)
Flöhe, Zecken, Milben und sogar Mückenstiche sind häufige Ursachen für Juckreiz bei Hunden. Der durch Flöhe verursachte Haarausfall ist in vielen Fällen auf den Rücken- und Lendenbereich in der Nähe der Rute beschränkt. Regelmäßige Behandlungen mit einem Produkt, das diese Parasiten abtötet, oder besser noch von vorne herein abwehrt („repelliert“), sind sehr nützlich, um einen Parasitenbefall und damit einhergehende Probleme zu verhindern.
Allergien
Allergien sind auch bei Hunden weit verbreitet, und Hunde können auf viele verschiedene Dinge allergisch reagieren. Vom Flohspeichel (Flohspeichelallergie-Dermatitis) über Allergene in der Umgebung deines Haustieres (atopische Dermatitis) bis hin zum Futter (Futtermittelallergien). Im Gegensatz zu uns Menschen, äußern sich Allergien bei Hunden nicht mit tränenden Augen oder Kribbeln in der Nase, sondern zeigen sich in Form von juckender, gereizter und geröteter Haut. Es gibt einige Hunderassen, die anfälliger für Allergien sind, als andere.
Sekundärinfektionen
Sekundärinfektionen (mit Bakterien oder Hefepilzen) sind häufige Komplikationen bei jeder Art von Verletzung der Haut. Das bedeutet, dass alles, was eine Hautreizung verursacht oder die Gesundheit der Haut beeinträchtigt, zur Entwicklung dieser Probleme führen kann. Haarausfall ist im Allgemeinen nicht das einzige Anzeichen, das zusammen mit Pusteln, Krusten, verdunkelter Haut usw. auftritt.
Akrale Leckdermatitis
Bei der akralen Leckdermatitis lecken Hunde sich zwanghaft. Dies kann die Folge einer körperlichen Erkrankung sein, oder aber psychisch bedingt sein, was bedeutet, dass in der Regel Verhaltensproblem zugrunde liegt, das behandelt werden muss. Auch wenn zu Krankheitsbeginn in der Regel kein Juckreiz auftritt, sind Juckreiz und weitere Infektionen als Folge der Erkrankung sehr wahrscheinlich. Auch eine Hauterkrankung oder Verletzungen der Haut, können ein solches zwanghaftes Leckverhalten auslösen.
Nicht durch Juckreiz verursachter Haarausfall
Es gibt mehrere Krankheiten, die zu echter Alopezie führen können, darunter:
Endokrine (hormonelle) Erkrankungen
Hypothyreose und das sog. “Cushing-Syndrom” sind beispielsweise innere Erkrankungen, die bei Hunden häufig mit Haarausfall und anderen Hautveränderungen einhergehen. Bei Hunden, die von diesen hormonellen Erkrankungen betroffen sind, neigt die Haut dazu, sehr brüchig und trocken zu werden und an Elastizität zu verlieren. Auch das Haar wird dünner, stumpf und fällt leicht aus. Endokrine Erkrankungen gehen häufig mit einem symmetrischen Muster von Haarausfall einher.
Parasiten und Pilze
Viele Parasiten und Pilze können Haarausfall bei Hunden verursachen, wie z.B. die Krätze, eine hoch ansteckende Hautkrankheit, die auch auf Menschen und andere Haustiere übertragen werden kann. Die Hautveränderungen betreffen häufig die Unterseite oder den Bauch, die Ellbogen, die Pfoten, das Gesicht und die Ohren. Der Haarausfall wird durch den Parasiten selbst verursacht, aber durch den Juckreiz, der bei der Krätze in der Regel sehr stark ausgeprägt ist.
Die sogenannte Demodex-Räude wird durch eine Milbe namens Demodex canis verursacht, die normalerweise in den Haarfollikeln des Hundes lebt. Bei einigen Hunden mit geschwächtem Immunsystem kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung dieser Parasiten, die zu einer Hauterkrankung auf bestimmten Hautstellen oder dem gesamten Körper führt. Es scheint auch eine erbliche Komponente für diese Krankheit zu geben, d.h. einige Rassen sind anfälliger für eine Demodikose als andere.
Eine Infektion mit Ringelflechte verursacht in der Regel deutlich erkennbare Hautveränderungen mit einer kreisförmigen kahlen Stelle, die oft entzündete (rote) Ränder hat und aussieht wie ein Ring. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der Ringelflechte jedoch nicht um eine parasitäre Erkrankung. Stattdessen wird sie durch einen Pilz (Dermatophyt) verursacht.
Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen kommen bei Hunden nicht sehr häufig vor und werden durch eine Reaktion des Immunsystems des Hundes auf Hautzellen verursacht (obwohl diese nicht unbedingt die einzigen betroffenen Zellen sind).
Dazu gehören z.B. Pemphigus-Erkrankungen (wie Pemphigus foliaceus und Pemphigus vulgaris) und Lupus erythematodes, die zu örtlich begrenzten Hautveränderungen oder zu einer allgemeinen Systemerkrankung führen können.
Onkologische Erkrankung
Hautkrebs kommt bei Hunden häufig vor und auch wenn er sich meist in Form von Knoten oder Knötchen zeigt, kann er mit anderen Hautveränderungen, einschließlich Haarausfall, einhergehen.
Andere Ursachen
Auch wenn es eher selten vorkommt, kann Haarausfall bei Hunden auch in der aktiven oder ruhenden Phase des Haarzyklus auftreten und durch Krankheit, Schock, Unterernährung, stoffwechselbedingte oder hormonelle Störungen verursacht werden.
Weiter Ursachen für Haarausfall sind die sogenannte Farbverdünnungsalopezie (eine erbliche Hauterkrankung), Flankenalopezie (Haarausfall an den Flanken, d.h. an der Seite der Brust oder des Bauches - die Ursache ist nicht bekannt, kann aber auf Lichteinwirkung zurückzuführen sein, da er häufig zu Jahreszeiten auftritt, in denen das Tageslicht am kürzesten ist), kongenitale Hypotrichose (eine seltene, angeborene Störung der Haarfollikel) und Follikeldysplasie des schwarzen Haares (eine seltene genetische Störung, bei der es zu Haarausfall an schwarz gefärbten Stellen im Fell des Hundes kommt).
Bei Krankheiten, die einen krankhaften Haarverlust verursachen, kann der Juckreiz variieren. Außerdem ist zu bedenken, dass diese Krankheiten oft durch weitere Folgeinfektionen verkompliziert werden, die Juckreiz verursachen. In diesen Fällen muss die Infektion immer zuerst behandelt werden, bevor das zugrunde liegende Problem angegangen wird.
Welche Hunde sind von krankhaftem Haarausfall betroffen?
Grundsätzlich können zwar alle Hunde unter Haarausfall leiden, aber es gibt einige Rassen, die häufiger betroffen sind, wie zum Beispiel:
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) - z.B. Golden Retriever, Irish Setter und Beagle;
- Cushing-Syndrom (erhöhter Cortisolspiegel) - z.B. Dackel, Boxer und Pudel;
- Demodikose (Haarbalgmilben)- z.B. Shar Pei, West Highland White Terrier und Englische Bulldogge;
- Allergien - z.B. Labrador und Golden Retriever, Deutscher Schäferhund, Französische Bulldogge und Mops;
- Hautinfektionen - Rassen mit langen Ohren, wie Cocker Spaniel und Bassets, sind anfällig für Ohrinfektionen; Rassen mit ausgeprägten Hautfalten für Infektionen in diesen Bereichen, z.B. Shar Pei, Englische Bulldogge und andere Rassen mit Kurzköpfigkeit bzw. Rundköpfigkeit; Rassen, die zu jeder Art von Hauterkrankung neigen, sind auch anfälliger für weitere Infektionen als Folge.
Wie kannst du deinem Hund helfen?
Wenn du bemerkst, dass dein Hund übermäßig viele Haare verliert, oder du auffällige Hautveränderungen findest, empfehlen wir dir, einen Tierarzt aufzusuchen.
Haarausfall bei Hunden kann durch eine Vielzahl von Ursachen auftreten und es ist wichtig herauszufinden, weshalb dein Hund so viele Haare verliert, um eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Produkte, die direkt auf der Haut aufgetragen werden, tragen dazu bei die Hautbarriere zu reparieren und den Juckreiz deines Vierbeiners zu lindern. Ein großer Vorteil solcher Produkte im Vergleich zu Tabletten ist, dass die Inhaltsstoffe sofort dort aufgenommen werden, wo sie benötigt werden. In Kombination mit der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache für Hautprobleme oder Haarausfall sind diese Art von Produkten ein wichtiges Schlüsselelement, um die Gesundheit der Haut deines Hundes wiederherzustellen.