Trockene, schuppige Haut - alles über Schuppen beim Hund 

 

"Trockene, schuppige Haut kommt bei Hunden häufig vor und kann viele Ursachen haben, von nicht schwerwiegenden und zu Hause behandelbaren bis hin zu gesundheitlichen Problemen, die ärztliche Hilfe erfordern." 

Marina G. Tierärztin

Können Hunde Schuppen bekommen? Ja - Hunde können, genau wie wir Menschen, unter Schuppen leiden. Trockene und schuppige Haut mit weißen Schüppchen im Fell sind Anzeichen dafür, dass dein Hund Schuppen hat. In der Tierarztpraxis ist dies ein häufig gesehenes Problem bei Hunden. Die Schuppen können sehr leicht ausgeprägt sein und nur einen Teil des Körpers betreffen, oder stark ausgeprägt und alle Körperregionen befallen. Schuppen können für Hunde und ihre Besitzer eine wahre Qual sein, vor allem, wenn sie einen unangenehmen Geruch oder Juckreiz verursachen.

Wenn du Hautschuppen im Fell deines Hundes bemerkst, dein Hund Schuppen auf deinem Schoß oder dem Sofa hinterlässt, oder wenn sich seine Haut beim Streicheln rau und trocken anfühlt, könnte dies ein Zeichen für ein Hautproblem sein.   

 

Warum bekommen Hunde trockene und schuppige Haut?   

Es gibt eine ganze Reihe von Bezeichnungen für Schuppen oder schuppige Haut. Vielleicht hast Du auch schon gehört, dass sie als Schorf oder Hautschuppen bezeichnet werden (auch wenn Hautschuppen eher den normalen Abstoß abgestorbener Hautzellen bezeichnet). Dein Tierarzt bezeichnet sie vielleicht auch als "trockene seborrhoe".  

Schuppen sind keine Krankheit, sondern das Ergebnis eines Ungleichgewichts in der Haut. Genauer gesagt, handelt es sich bei Schuppen um eine übermäßig hohe Anzahl abgestorbener Hautzellen.   

Die Haut ist ein komplexes System, das ständig Hautzellen abstößt und gleichzeitig neue Zellen entstehen. In ihrem Lebenszyklus durchläuft eine junge Hautzelle zunächst einen Verhornungsprozess, der Keratinisierung genannt wird. Anschließend wird sie mit benachbarten Zellen verbunden, ähnlich wie die Ziegel einer Mauer mit Mörtel. Das Ergebnis ist eine extrem widerstandsfähige mechanische Barriere, vergleichbar mit einer Ziegelmauer, die deinen Hund vor allem schützt, was das tägliche Leben ihm zumutet. Die Hautzellen des Hundes haben eine Lebensdauer von etwa 21 Tagen (etwas kürzer als menschliche Hautzellen, die eine Lebensdauer von 28 Tage aufweisen). Anschließend werden die Hautzellen von der Hautoberfläche abgestoßen und durch die darunter liegenden Zellen ersetzt.   

Es ist ein empfindlicher Prozess, die Zellerneuerung im Gleichgewicht zu halten. Wird dieses Gleichgewicht durch irgendetwas gestört, ist die mechanische Barriere der Haut gestört, und die „Mauer“ wird undicht. Der Körper reagiert dann mit einer vermehrten Produktion von Hautzellen. Da diese neuen Zellen schneller als normalerweise entstehen, werden sie auch in größerer Zahl abgestoßen, was zu auffälligen Hautschuppen im Fell führt. Die Haut verliert bei einer gestörten Hautbarriere außerdem Feuchtigkeit und die Haut trocknet aus. Bakterien und Hefen können dann leichter eindringen und eine Entzündungsreaktion auslösen. 

Schuppige Haut tritt manchmal auch nur an einem kleinen Bereich auf, z. B. an der Schwanzoberseite, an den Innenseiten der Oberschenkel, am Rücken oder an den Ohrrändern. Sie kann aber auch am ganzen Körper vorkommen und kann leicht, aber auch sehr stark ausgeprägt sein. Manchmal riechen Hunde mit schuppiger Haut unangenehm.

Was ist die Ursache für schuppige Haut bei Hunden?

Die schlechte Nachricht ist, dass viele verschiedene Erkrankungen trockene und schuppende Haut bei deinem Hund verursachen können. Eine Erkrankung kann unmittelbar, also “primär” oder als Folge einer anderen Erkrankung, also “sekundär”, entstehen. Die primären Ursachen für eine schuppige Haut sind angeboren und beruhen auf einem von der Haut direkt ausgehenden Problem, das den Aufbau der Haut betrifft. Sie treten typischerweise in jüngeren Lebensjahren und bei bestimmten Hunderassen (z.B. Labrador, Golden Retriever, Cocker Spaniel, um nur einige Beispiele zu nennen) auf. Diese sogenannten primären Ursachen sind relativ selten. Die "sekundären" Erkrankungen resultieren aus einer anderen ursächlichen Erkrankung, die eine Störung der normalen Funktion der Haut verursacht. Mehr als 80 % der Fälle von schuppiger Haut bei Hunden sind auf sekundäre Ursachen zurückzuführen. 

Darüber hinaus können, wie bei uns Menschen auch, Umweltfaktoren, wie Heizungsluft, Stress oder trockene Winterluft eine trockene Haut verschlimmern und zu Schuppenbildung führen. 

Kann die Umgebung eines Hundes dazu führen, dass er trockene, schuppige Haut und Schuppen bekommt?

Ja, absolut! Es gibt viele Umweltfaktoren, die die Trockenheit der Haut verschlimmern und zu Schuppenbildung führen können. Beispiele hierfür sind trockene Winter- und Heizungsluft, die eine niedrige Luftfeuchtigkeit verursachen. Auch eine gesunde Ernährung spielt eine Rolle für die Gesundheit der Haut. Eine schlechte Ernährung kann ebenso zu Schuppen führen wie das Baden mit einem ungeeigneten Shampoo.

Welche Grunderkrankungen führen zu trockener, schuppiger Haut und Schuppenbildung?

Die häufigsten Ursachen für eine trockene und schuppige Haut sind sekundäre Ursachen, die eine Reaktion auf eine zugrunde liegende Erkrankung sind.  

  • Hautprobleme aufgrund von Allergien verursachen häufig schuppige Haut
  • Eine weitere häufig zugrundeliegende Ursache ist eine oberflächliche bakterielle Infektion der Haut mit örtlich begrenzten, kreisförmig angeordneten Schuppen (einer sogenannten epidermalen Collarette), bei der es auch zu Rötungen und Juckreiz mit Pusteln kommen kann, aber nicht immer kommen muss. 
  • Pilzinfektionen wie eine Ringelflechte führen ebenfalls zu schuppiger Haut, ebenso wie viele Hautparasiten, darunter eine Milbe namens Demodex.
  • Hormonellen Störungen, wie das Cushing-Syndrom (Überfunktion der Nebennieren) oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) treten sehr häufig bei älteren Hunden auf und können neben Haarausfall, auch trockene und schuppige Haut verursachen.
  • Seltener können Immunkrankheiten wie Lupus zu ähnlichen Symptomen führen.  
  • Schuppige Haut kann auch auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen sein, etwa auf einen Mangel an Vitamin A, Zink und essenziellen Fettsäuren.    

Schuppen als eigenständige (primäre) Erkrankung  

Die primären Ursachen für schuppige Haut sind genetisch bedingt, werden vererbt und treten bei bestimmten Hunderassen auf. Rassen wie Springer Spaniel, Bassets, Labradore, Golden Retriever, Bulldogen, Jack Russel Terrier, Cocker Spaniel, Westies, Dobermannpinscher, Dackel, Shar Peis und Deutsche Schäferhunde sind alle anfällig für genetisch bedingte Erkrankungen, die sich durch eine schuppige Haut äußern.    

Die Vererbbarkeit von trockener, schuppiger Haut zeigt sich besonders häufig bei Golden Retrievern. Die angeborene Ichthyose (wie auf dem Bild zu sehen) ist eine Erbkrankheit, bei der es zu einer Störung der Verhornung der Haut kommt und sich die äußere Hautschicht nicht in richtiger Art und Weise bildet. Dies führt zu einer Schuppenbildung. Forscher haben das verantwortliche Gen identifiziert, das auch mit Hilfe eines Gentests ausfindig gemacht werden kann. Dieser Test wird jedoch hauptsächlich zum Nachweis von Mutationen bei Zuchttieren und nicht zur allgemeinen Diagnose in der Tierarztpraxis verwendet. 

Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen? 

Wenn du feststellst, dass dein Hund längere Zeit unter trockener und schuppiger Haut leidet, die auch mit anderen Anzeichen wie Rötungen oder Haarausfall einhergehen kann, ohne dass ein Zusammenhang mit Umweltbedingungen besteht, solltest du einen Termin bei deinem Tierarzt vereinbaren. Er kann die Ursache der Schuppenbildung ermitteln und eine geeignete Behandlung empfehlen.   

 

Wie wird die zugrunde liegende Ursache für trockene, schuppige Haut diagnostiziert? 

Um die Liste der vielen möglichen Ursachen für schuppige Haut einzugrenzen, wird dein Tierarzt zunächst prüfen, welche Diagnosen am wahrscheinlichsten sind. Er beurteilt das Alter und die Rasse deines Hundes, seinen allgemeinen Gesundheitszustand und ob er weitere Symptome wie Juckreiz oder Haarausfall aufweist. Nach dieser ersten Bewertung wird er überlegen, welche diagnostischen Tests am besten geeignet sind. Bevor die Diagnose einer erblichen Hauterkrankung gestellt werden kann, sollten alle möglichen sekundären Ursachen ausgeschlossen werden (eine so genannte Ausschlussdiagnose). Dazu muss dein Tierarzt Hauttests durchführen, um Infektionen, Parasiten und mögliche Allergien auszuschließen, sowie unter Umständen eine Blutprobe entnehmen, um ein hormonelles Problem auszuschließen. Die Suche nach der Ursache ist nicht immer einfach und kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

 

Wie behandelt man trockene und schuppige Haut bei Hunden?   

Die Behandlung von trockener, schuppiger Haut bei Hunden hängt natürlich von der Ursache ab und umfasst die folgenden Punkte: 

  • Identifizierung und Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen 
  • Anwendung spezieller Produkte, die direkt auf der Haut aufgetragen werden, um die Haut zu lindern. Das Ziel hierbei ist, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Zellerneuerung der Haut zu normalisieren. Produkte wie unsere DOUXO S3 SEB-Produktlinie wurden speziell entwickelt, um überschüssigen Talg und Schuppen zu reduzieren, die Hautbarriere zu stärken, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut aufrechtzuerhalten und einen Pilzbefall zu verhindern, der bei solchen Erkrankungen häufig gleichzeitig auftritt.
  • Regelmäßige Pflege von Haut und Fell 
  • Spezielle Nahrungsergänzungsmittel, falls erforderlich   

Weitere Informationen findest du in unserem Artikel über die Behandlung von trockener, schuppiger Haut

3 Fakten

über trockene, schuppige Haut bei Hunden

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